Von 13. bis 15. November 2020 sowie von 18. bis 20. Dezember 2020 fanden weitere spannende Basiskurse mit Michael Aichhorn statt. Das Ergebnis waren toll gearbeitete Sattlerarbeiten.
Von 21. bis 25. Juli 2020 fand erstmalig eine Workshop Woche mit Jürgen Volbach im Sattlermuseum statt. Dabei wurden an den ersten beiden Tagen die Grundlagen des eigenständigen Zeichnens und Erstellens von floralen Pattern gelehrt sowie Tipps und Tricks wie Zeichnungen so realitätsgetreu und harmonisch wie möglich wirken.
Tag 3 bis 5 standen dann im Zeichen des Umsetzens unterschiedlicher floraler Motive auf Leder. Mit Hilfe spezieller Stempel und Punziertechniken wurdes aus einem Stück Leder realitätsgetreue Meisterwerke.
Die erstellten Oberflächen konnten dann von den Teilnehmern im Nachgang an den Workshop noch eigenständig zu fertigen Wallets verarbeitet werden.
Der von 11. bis 12. Juli 2020 abgehaltene Workshop zum Thema Rollrucksack mit Claudia Seewald (Bootshund) war ein voller Erfolg und begeisterte auch Neueinsteiger für das Arbeiten mit Leder.
An den zwei Tagen wurde ein Rucksack aus so genanntem Pull-Up Leder von Hand geschnitten und genäht. Dieses spezielle Leder zeichnet sich dadurch aus, dass es je nach Belastung die Farbintensität von einer satten auf eine helle Farbe ändert und so spannende Farbeffekte erzeugt.
Die Rucksäcke sind auch aufgrund der gewählten Farbenkombinationen ein echter Hingucker geworden, mit denen die neuen Besitzer noch lange Freude haben werden.
Von 24. bis 25. April 2020 fand erstmalig ein Basiskurs zum Thema Fahrzeugsattlerei statt. Der Workshop wurde in der Werkstatt von Michael Aichhorn (Heavens Devil´s) abgehalten. Dieser möchte den fast ausgestorbenen Beruf des Fahrzeugsattlers wieder einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen und mehr Personen für dieses spannende Handwerk begeistern.
Am Beginn des Workshops wurden zunächst die relevanten Nähtechniken vermittelt und selbst ausprobiert. Die entstandenen Musterstücke wurden spontan in einem Federpenal verwertet.
Als nächstes wurden die einzelnen Arbeitsschritte für das Entstehen eines neuen Projekts im Detail gelehrt und auch anhand eines Beispiels sofort umgesetzt. Begonnen wurde mit dem Bau der Grundplatte eines Motorradsitzes, gefolgt vom Aufbau der Polsterung, dem Zeichnen des Schnittmusters und dem Erstellen des fertigen Bezugs.
Die Ergebnisse ließen sich sehen und die Begeisterung der beiden Teilnehmer für dieses Handwerk wurde von Stunde zu Stunde größer.
Von 6. bis 8. März 2020 fand ein spannender Workshop statt, bei dem sich die TeilnehmerInnen einen eigenen Pfeilköcher inkl. Armschutz aus Leder machen konnten. Motiv und Farbe konnten dabei individuell gewählt werden.
Von 4. bis 6. Jänner 2020 wurden unter der Anleitung von Jürgen Volbach Flip Flops aus Leder gefertigt. Diese konnten nicht nur nach den individuellen Wünschen der Teilnehmer gestaltet werden, sondern wurden selbstverständlich auch an den jeweiligen Fuß nach Maß angepasst.
Die entstandenen Einzelstücke werden im Sommer sicherlich für Aufsehen und neidische Blicke sorgen!
Am 2. und 3. November 2019 fand der erste Workshop mit Claudia Seewald von Bootshund bei uns im Sattlermuseum statt. Gefertigt wurde ein Hundehalsband mit Verjüngung, das selbstverständlich per Hand genäht wurde.
Dank der Kreativität der Teilnehmerinnen und dem Engagement der Kursleiterin wurde jedes Halsband zum individuellen Einzelstück.
Im Österreichischen Sattlermuseum in Hofkirchen wurde am Sonntag, 27. Oktober 2019 wieder die jüngere Geschichte des ländlichen Raumes lebendig. Anna Preining, die jahrzehntelang im Dienst der Gemeindeverwaltung stand, erzählte aus ihrem Leben.
Ein Museum ist immer auch ein Stück Gedächtnis – nicht zuletzt das Gedächtnis eines Ortes; besonders am Land. In diesem Sinne lädt das Sattlermuseum einmal im Jahr eine/n Hofkirchner/in ein, seine oder ihre Lebenserinnerungen in der familiären Atmosphäre der Sattlerwerkstatt zu teilen.
In der dritten Folge der Reihe „Hofkirchen erzählt“ lud das Sattlermuseum wieder ein zu einem Nachmittag der Erinnerungen und des Staunens darüber, wie es früher war. Empfangen wurden das Publikum und die Beitragenden mit Kaffee und Kuchen im Vereinsraum, der – ebenso außergewöhnlich wie zunftgerecht – mit einem Lederboden ausgestattet ist. Dann begaben sich die rd. 40 Personen in die urige Sattlerwerkstatt zum Erzählen und Zuhören. Umrahmt wurden Anna Preinings Erinnerungen von ausdrucksstarken, einfühlsam gespielten Stücken der jungen Gitarristin Sophie Fuentes-Stockinger.
Anna Preining, geboren 1939, hätte sich eine höhere Ausbildung gewünscht, weil sie gern lernte und begabt war. Doch die Handelsschulen der nächsten größeren Städte waren damals schlicht nicht erreichbar: Der minimale öffentliche Verkehr war dafür unzureichend, mit dem Fahrrad wäre es zu weit gewesen, ein Auto hatte man nicht.
Bei verschiedenen Erledigungen am Gemeindeamt war sie schon als junges Mädchen fasziniert von der Atmosphäre und dem Parteienverkehr in der Amtsstube und wünschte sich, dort einmal arbeiten zu dürfen. Tatsächlich wurde ihr eine Praktikantenstelle und später eine Vollzeitanstellung angeboten, die sie bis zu ihrer Pensionierung Mitte der 1990er Jahre rund 40 Jahre lang innehatte.
Sie erlebte in dieser Zeit die Umstellung der Verwaltung von Papier auf EDV, anfangs verbunden mit immensem Aufwand: Zur Dateneingabe musste man nach Linz, später nach St. Florian, um riesige Eingabegeräte mit Daten zu füttern, die man selbstverständlich vollständig auf Papier mitzubringen hatte. Die Auswertung bekam man dann einige Tage oder Wochen später auf Magnetband.
Frau Preining nutzte ihre Stellung auch, um die Bevölkerung des Ortes umfassend zu unterstützen, etwa indem sie auf zustehende öffentliche Leistungen aufmerksam machte – z. B. die Einrechnung von Kinderbetreuungszeiten beim Pensionsanspruch von Frauen –, bei Anträgen half und in so mancher persönlichen Notsituation zur Seite stand. Mit großer mentaler Kraft meisterte sie auch ihre eigenen persönlichen Herausforderungen, die ihren bescheidenen Wunsch nach Lebensglück gefährdeten: arbeiten dürfen, Kinder haben, im Alter noch auf den eigenen Beinen unterwegs sein können.
Einmal mehr ist in der Stimmung eines allmählich dunkelnden Herbstnachmittags in der kleinen Sattlerwerkstatt spürbar geworden, was man heute nur noch selten erlebt: die Magie des Erzählens.
Um die berührenden Eindrücke besprechen und den Nachmittag ausklingen lassen zu können, gab es nach der Erzählung noch ein herzhaftes Gulasch. Die kulinarische Umrahmung ist Teil des Konzepts und im Eintrittspreis inbegriffen. Wer nächstes Jahr in diesem recht kleinen Kreis dabei sein möchte, kann bereits jetzt Interesse an Karten anmelden.